Herkunft nach Orten

Herkunft der Familien Hobbie/Hobben u.ä. aus dem Landkreis Ammerland und dem südlichen Friesland

Alle heute in Deutschland bekannten – und etwa die Hälfte der in den USA lebenden – Personen mit dem Familiennamen HOBBIE, so wie auch ein großer Teil der Namensvarianten, lassen sich auf Vorfahren im Gebiet des früheren Herzogtums Oldenburg, nordwestlich von Bremen, zurückführen. Das gilt nicht für die amerikanischen Familien HOBBY, die fast ausschließlich aus England eingewandert sind. Im restlichen Deutschland, aber auch im übrigen europäischen Festland (außer in den Niederlanden) konnte bisher vor 1800 kein Name festgestellt werden, der den Namensteil „Hobb“ enthält oder mit den HOBBIE-Vorfahren in Zusammenhang gebracht werden könnte.

Die älteste dokumentierte Erwähnung eines Hofes, der später von einer Familie HOBBING bewohnt wird, ist im Jahre 1124 ein Hof im heutigen Zentrum von Linswege in der Gemeinde Westerstede. Dokumentiert finden sich die Familiennamen HOBBING und HOBBEN erstmals im Jahr 1428 im Lagerbuch von Jacob von Specken rund um Westerstede, und die Familiennamen HOBBEKEN, HOBBY und HOBBEIE zuerst in den Mannzahlregistern ab 1581, die Herzog Johann VII. von Oldenburg durch seine Amtsvögte erstellen ließ. In den im 17. Jahrhundert beginnenden Erd- und Kirchenbüchern erscheinen dann auch die Namensvarianten HOBBIE, HOBBJE und HOBJE, sowie nach und nach die Doppelnamen HOBBENSIEFKEN / HOBBIESIEFKEN, HOBBIEGERDES, HOBBIEOLTMANNS, HOBBIEOETKEN, HOBBIEBRUNKEN und HOBBIEJANSSEN in unterschiedlicher Schreibweise. Alle frühen Stammesangehörige waren erbgesessene Hausleute, also Landwirte auf eigener Scholle.

Alle diese Namen konzentrieren sich anfangs auf sieben Ortslagen im Raum Westerstede-Apen, welches damit als Ursprungsgebiet der deutsch-stämmigen Familien HOBBIE anzusehen ist, und, etwas später beginnend, auf vier weitere im Raum Wiefelstede-Rastede-Zetel sowie im ostfriesischen Ostrhauderfehn. Im oberen Bild bezeichnen die Ellipse bzw. Kreise diese frühe Erwähnung der Namen HOBBING, HOBBEN, HOBBY, HOBBEIE und HOBBIE, die Rechtecke den Namen HOBBEKEN, der sich jedoch später zu HÖPCKE / HÖPKEN weiterentwickelte.

Das nebenstehende Kartenbild zeigt den Ort Potshausen im Gebiet der heutigen ostfriesischen Gemeinde Ostrhauderfehn, in dem im 17. Jahrhundert ein Familienzweig erstmals genannt wird, deren heute lebende Nachfahren den Namen HOBBY und HOBBING tragen. Dieser Zweig stammt sehr wahrscheinlich ebenfalls ursprünglich aus dem Raum Apen-Westerstede.

Das frühere Herzogtum Oldenburg wird im Norden und Osten von der Nordsee und dem Fluss Weser und im Westen durch das im Mittelalter feindliche Ostfriesland begrenzt. Im Süden grenzte das schon seit 1546 protestantische Herzogtum ca. 20 km südlich von Oldenburg an den Einflussbereich des katholischen Fürstbistums von Münster. Zusätzlich bildete der durch mehrere Sturmfluten ausgeweitete Jadebusen nach Norden einen Riegel nördlich der Linie Zetel-Varel, nach Osten engten Moore auf einer Linie östlich von Varel-Oldenburg die Beweglichkeit der Bevölkerung weiter ein. Damit waren alle bekannten HOBBIE Familien dieser Gegend bis ins 17. und 18. Jahrhundert hinein auf einen Umkreis von ca. 30 km im Durchmesser begrenzt und haben deshalb teilweise auch gemeinsame Vorfahren.

Die folgende Darstellung zeigt die teils sehr wahrscheinliche, teils vermutete Ausbreitung, ausgehend von den 1428 erstmals genannten Familienstämmen in Linswege, Hollwege, Apen und Ocholt.

Ausbreitung der HOBBIE und HOBBEN
Topographische Karte 1:200.000 (Quelle: LGLN Niedersachsen)

Bis 1581 hatten nachgeborene Söhne der Familie „HOBBEN aus Ocholt“ Familien in Apen und Westerloy begründet. Ein Sohn der „HOBBIE aus Linswege“ hatte sich im verarmten Zetel  niedergelassen, das erst 1517 endgültig von Ostfriesland an Oldenburg überging. Die 1581 erstmals in Torsholt und Howiek genannten Familien HOBBIE waren vermutlich von Apen zugewandert.

1613 wurde erstmals in Rastederberg Eilert HOBBIE genannt, der vermutlich aus Apen kam. Und 1634 wurde in Wiefelstede-Bokel Johann HOBBIE genannt, der evtl. aus Linswege stammen könnte.

Ab 1700 wurde dann im ostfriesischen Detern und Potshausen ein Eylert EYLERS erwähnt, dessen Nachfahren sich später wieder HOBBY nannten, weil sie vermutlich von den Familien HOBBIE aus Howiek oder Apen abstammten. Um diese Zeit breiteten sich auch Nachfahren der Familien „HOBBIE aus Hollwege“ im Raum Moorburg-Burgforde-Espern aus, auch unter den Namensvarianten HOBBIEBRUNKEN und HOBBJE.